Afrikanische Kosmologie

Afrikanische Kosmologie

Die Entstehungsgeschichte der Erde spielt in der afrikanischen Kosmologie eine große und entscheidende Rolle.

Die afrikanische Kosmologie

Bei einem so großen Kontinent wie Afrika, der über eine so lange und ereignisreiche Historie verfügt, gibt es eine Vielzahl an unterschiedlichen Versionen der Entstehungsgeschichte. Einen großen Anteil an der heutigen Ansicht über die Kosmologie Afrikas haben die Kulturkreise südlich der Saharazone. Sie prägen die vielseitigen Ansichten aus dem afrikanischen Raum. Einzig im Kern überschneiden sich die verschiedenen kosmologischen Ansichten der afrikanischen Völker. Sie alle glauben an einen Schöpfergott, der die Welt geformt hat.

Entstehung der Erde

Die Ordnung des Weltraums, die afrikanische Kosmologie, ist eng mit diversen afrikanischen Mythen zur Entstehungsgeschichte verbunden. Alles Leben wurde von einem Hochgott erschaffen, ähnlich wie im Christentum. In den Kulturkreisen wird er gemeinhin nur als Schöpfer bezeichnet. Er erzeugte aus sich selbst das Universum und das Paradies, dem Ort von Himmel und Erde. Zur Bildung der Menschen erzeugte aus Ton, Holz und seinem eigenem Blut seine Himmelskinder, die er auf die Erde schickte. Sie spielen in den unterschiedlichen Kulturkreisen Afrikas eine große Rolle.

Himmelskinder

In ostafrikanischen Kulturen wurde der Hochgott Mulungu als Erd- oder Ahnengott verehrt. Er war im gesamten ost- und mittelafrikanischen Raum angesehen, der ursprünglichen Wiege der Kosmologie des schwarzen Kontinents. Als Oberhaupt der Ahnen wurde er für Regen und Fruchtbarkeit verehrt. 
Bei der ethnischen Volksgruppe der Yoruba spielt bis heute der Himmelsgott Olorun eine Rolle, wobei sein Sohn Obatala deutlich mehr verehrt wird. Er gilt als Schöpfer der Menschen, die er aus Lehm formte. Obatala taucht auch in anderen Kulturkreisen auf, beispielsweise bei den Ureinwohnern Brasiliens.
Kalunga ist der Himmelsgott, der über die Menschen wachte und diese bei ungöttlichen Verhalten bestrafte. Er erzeugte den Fruchtbarkeitsvogel, der noch heute von Frauen verehrt wird, die schwanger werden möchten.

Trennung von Himmel und Erde

Die Himmelsgötter lebten lange Zeit mit den Urmenschen zusammen, ehe es durch einen Sündenfall zur Teilung von Himmel und Erde kam. Dieser Paradiesverlust ähnelt sich stark mit dem christlichen Glauben von Adam und Eva. Die Gottheiten verließen die Erde und ließen die Urahnen zurück. Sie werden bis heute als die Schutzgötter der Menschen angesehen und sollen sie vor Bösen und Unheil beschützen. Sie wachen über die Menschen, bis heute spielen sie in den traditionellen Kulturen Afrikas die wichtigste Rolle. Sie werden als die Vermittler zwischen Himmel und Erde angesehen. Die Urahnen werden nicht angebetet sondern lediglich verehrt. Durch Darreichung von Opfergaben versuchen die Menschen, ihre Gunst zu gewinnen.

Der Weg in den Himmel

Der Verlust des Paradieses, die Trennung zwischen Himmel und Erde wird in den Kulturen oftmals als Seil symbolisiert. Menschen und Himmelsgötter konnten sich durch das Seil zwischen den Welten bewegen. Starb ein Mensch, kletterte er in Himmel und wurde neugeboren zurück auf die Erde geschickt, alle Menschen waren unsterblich.

Der Sündenfall hatte zur Folge, dass das Seil durchtrennt wurde und die Menschen ihre Unsterblichkeit verloren. Fortan hatten nur noch Schamanen die Möglichkeit, sich zwischen der jenseitigen Welt und den Ahnen zu bewegen. Ihre Rolle in der afrikanischen Mythologie ist umstritten, dennoch werden sie bis heute in einigen Kulturen des schwarzen Kontinents als Verbindung zu den Urahnen angesehen.

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