Ahnenkult in Afrika

Ahnenkult in Afrika

In Afrika des 21. Jahrhunderts wurden die traditionellen Glaubensrichtungen durch die Verbreitung anderer Weltreligionen stark eingeschränkt.

Die traditionellen Religionen Afrikas

Auch wenn das Christentum und der Islam heute zu den am weitesten verbreitetsten Religionen auf den schwarzen Kontinent gehören, praktizieren noch viele Volksgruppen den traditionellen Ahnenkult zur Verehrung der Toten. Sie tuen das oftmals in Verbindungen mit einer der genannten Glaubensrichtungen, der Ahnenkult wird im europäischen Raum oftmals falsch interpretiert und missverstanden.

Verehrung der Toten

Der Ahnenkult hat absolut nichts mit Voodoo oder der Anbetung von fremden und mächtigen Geistern zu tun. Viel mehr dient er den Anhängern des Kults als Zusammenhalt der Gemeinschaft und Erinnerung an ihre Verstorbenen. Anhand von bestimmten Symbolen und Ritualen unterscheiden sich die jeweiligen Anhänger und ihr Kult, die Symbole stärken zugleich den Zusammenhalt untereinander. Seit vielen Tausend Jahren wird der traditionelle Ahnenkult in Afrika praktiziert und gehört damit zu einer der ältesten Formen der Religion. Er findet auch neben den anderen Religionen noch seinen festen Platz und wird gefeiert. Es gibt keine festen Feiertage wie beispielsweise im Christentum. Bei bestimmten Anlässen, beispielsweise einer Geburt, einer Hochzeit oder einer Eheschließung, suchen die Angehörigen den Kontakt zu den Geistern. Jeder Ahnenkult hat seine eigenen Anweisungen und Vorgehensweisen. Im Mittelpunkt des Kults steht aber immer die Verehrung und Erinnerung an die Toten.

Schutz vor dem Bösen

Der afrikanische Glaube besagt, dass die Toten nach ihrem Ableben als Geister weiter leben und entschiedenen Einfluss auf das weitere Leben ihrer Angehörigen haben. Sie bringen allerdings kein Glück oder Gesundheit, sie schützen vielmehr vor bösen Ereignissen und mögliches Unheil, das über die Lebenden hereinbrechen kann. Der Ahnenkult besagt, das die Geister als Vermittler zwischen den Angehörigen und der Gottheit agieren und sie so schützen können. Dieser wichtige Bestandteil des Ahnenkults erlaubt es daher auch, das die Gläubigen sehr wohl auch an eine Religion wie dem Christentum glauben können und die Gottheit akzeptieren. Sie beten ihre Ahnen nicht an oder vergöttern sie, sie verehren sie lediglich.

In ständiger Erinnerung

Der Schutz vor Unheil kann nach Ansicht der Gläubigen des Ahnenkults nur gewahrt werden, wenn ein gutes Verhältnis zu den geliebten Toten besteht. Wird kein ständiger Kontakt und keine regelmäßige Verehrung gepflegt, wird das Verhältnis dauerhaft gestört. Im Mittelpunkt des Ahnenkults steht daher die Verehrung der Geister.
Zur Verehrung der Verstorbenen werden Opfergaben dargelegt. Dabei werden allerdings keine Tiere oder gar Menschen geopfert, wie oftmals fälschlicherweise angenommen wird. Vielmehr sind es Mahlzeiten oder selbst hergestellte Waren, die als Opfergabe dienen. In welcher Form die Gaben abgelegt werden, hängt stark vom jeweiligen Ahnenkult ab. Oft handelt es sich um Jahrhunderte alte Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben und gepflegt werden.

Ort der Verehrung

Ähnlich wie in anderen Religionen, gibt es auch bei dem Ahnenkult in Afrika bestimmte Orte, an denen die Verstorbenen verehrt werden. Es handelt sich dabei allerdings nicht um prunkvolle Bauwerke wie Kirchen oder Minaretten, sondern vielmehr um einfache Orte. Örtlichkeiten, an denen sich der Verstorbene selbst oft aufgehalten kann, gehören dazu. An diesen Plätzen stellen die Hinterbliebenen Ahnenschreine auf, dort werden die Gaben abgelegt. An diesen Schreinen, die sind meist im eigenen Garten befinden, sprechen die Anhänger des Ahnenkults zu ihren Geistern, aber immer erst nach Darbringung einer Gabe. Die Kontaktaufnahme ist zuvor nicht möglich, der Segen der Toten wird nicht erteilt. Die Geister selbst halten sich an anderen Orten auf. Oftmals handelt es sich dabei um Höhlen, Berge oder Savannen.

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