In dieser Epoche gründeten die Menschen erste kulturelle Traditionen und vereinigten sich in ihrem Glauben und ihrer Lebensweise. Bei einem so großen Kontinent, wie es Afrika ist, entwickelten sich auf diesem Erdteil ganz unterschiedliche Kulturen, die alle für sich einen Teil zur Zivilisation der Menschheit beitrugen. Bekannt sich den meisten Menschen nur die Kulturen Nordafrikas, dabei entstanden auf dem ganzen Kontinent erste, zivilisierte Bevölkerungsgruppen.
Die kulturelle Entwicklung Afrikas in der Antike ist stark von Einwanderern aus verschiedenen Erdteilen geprägt. Aus Europa brachten die Menschen des Römischen Reiches und vereinzelnd aus Griechenland zahlreiche Technologien auf den Kontinent. Das Bauwesen oder die Landwirtschaft gehörten dazu. Aber nicht nur die Römer, sondern auch semitische Phönizier aus Asien prägten die Geschichte Afrikas während der Antike. Die Phönizier waren vor allem in Norden des Erdteils beheimatet, gründeten dort Handelsstützpunkte und führten den Gebrauch von Metallen wie Eisen, Kupfer oder Bronze ein. Sie lehrten den eingesessenen Stämmen den Ackerbau und kultivierten Pflanzen wie Oliven, Wein oder Ölbaum. In der Antike hatten die Phönizier, auch als Punier bezeichnet, einen großen und nachhaltigen Einfluss auf die Entwicklung Afrikas.
Ägypten war in der Antike eine der Hochburgen der afrikanischen Kulturen. Zu dieser Zeit war das Land am Nil bereits sehr zivilisiert, profitierte stark von den Einflüssen der Römer und der Punier. Nicht nur Ägypten spielte eine tragende Rolle Afrikas während dieser Epoche. An der Nordküste des heutigen Tunesiens war die Stadt Karthago eine der modernsten Städte in Afrika. Sie war aufgrund ihrer Lage am Mittelmeer eine sehr reiche und finanzkräftige Stadt. Karthago war dem römischen Imperium über viele Jahrzehnte hinweg ein Dorn im Auge, die Stadt litt stark unter den ständigen Angriffen der Römer. 146 v. Chr. brachen die Truppen die Gegenwehr Karthagos und zerstörten eine der Hochburgen der Antike nach dreijähriger Belagerung.
Der Norden des Landes war bereits in der Antike sowohl in kultureller als auch in politischer Sicht deutlich fortschrittlicher als der restliche Teil Afrika. Ein Grund dafür war bereits damals die Sahara. Als eine der größten Wüsten der Erde hielt die Sahara viele Völker und Eroberer vor der weiteren Erkundung des schwarzen Kontinents ab. Die Durchquerung war sehr anstrengend und barg viele Gefahren, die kaum ein Feldherr auf sich nahm. Dennoch gibt es auch in anderen Regionen des Erdteils Beweise für erste kulturelle Entwicklungen während der Antike. Das Herrschaftsgebiet des Königreichs von Aksum ist ein Beispiel dafür. Über weite Teile Ostafrikas erstreckte sich Aksum, das vor allem für einen florierenden Handel und der Münzprägung während der Antike bekannt wurde.