Die afrikanische Kunst ist der westlichen Welt vor allem durch ihre Skulpturen und Plastiken bekannt, die auf Traditionslinien zurückblicken können, die den Vergleich mit europäischer Kunst nicht scheuen brauchen.
Bis in moderne Zeit sind allerdings nur wenige Zeugnisse des künstlerischen Schaffens afrikanischer Kulturen erhalten geblieben.
Auf Grund der unterschiedlichen klimatischen Verhältnisse fällt die Wahrscheinlichkeit des Überdauerns von Gegenständen zudem höchst unterschiedlich aus. Schon allein wegen dieses Aspektes ist es nicht möglich, Afrika als eine Einheit zu sehen. Die Größe des Kontinentes, die vielen Vegetations- und Klimazonen sowie riesige Naturräume haben zu einer teils sehr unterschiedlichen Entwicklung einzelner Regionen geführt. Daher müssen stets bestimmte Regionen Afrikas einzeln betrachtet werden. In Hinblick auf Malerei und Skulptur lohnt es, den Fokus auf die produktivsten Regionen, Nord- und Westafrika zu legen.
Der nordafrikanische Raum wird seit vielen Jahrhunderten durch den Islam geprägt, in dem die Bildhauerei keinen nennenswerten Stellenwert besitzt.
Eine bemerkenswerte Skulpturentradition gab es aber in präislamischen Kulturen, vor allem dem Alten Ägypten. Statuen von Göttern, Pharaonen, aber auch nicht-königlichen Personen waren ein wichtiger Teil dieser Hochkultur, vor allem im Bereich Kult und Repräsentation. Bevorzugte Materialien waren zahlreiche Steinarten, Holz und, für besonders hochwertige Stücke, Edelmetalle. Die Überreste dieser Zivilisation sind in vielen Museen auf der ganzen Erde zu sehen und versetzen die Menschen noch heute in Staunen.
Auch die Spuren der Zeit des Imperium Romanum lassen sich in Nordafrika teilweise noch gut nachvollziehen. In dieser Zeit entstanden klassisch römische Skulpturen, aber beispielsweise in Ägypten auch Mischstile aus dieser neuen, europäischen und der alten, pharaonischen Tradition.
Malerei fand vor allem als Teilbereich größerer Dimensionen Anwendung. In Nordafrika finden sich Beispiele uralter Höhlenmalerei und in den antiken Kulturen spielten Wandmalereien ebenfalls eine sehr wichtige Rolle. In diesem Zusammenhang wurden ganze Häuser gestaltet und noch heute finden sich in Ägypten Hausfassaden, die mit figürlicher Malerei gestaltet sind. Durch die bekannte Vermeidung von Bildern in islamischer Zeit wurde die Malerei jedoch oft vernachlässigt.
Insbesondere im nördlichen Afrika lag der Fokus noch stärker als in der restlichen islamischen Welt auf der Ornamentik und der Kalligraphie. Eine bemerkenswerte Ausnahme stellt hierbei allerdings die Miniaturmalerei des mamelukischen Ägyptens dar, die zudem eine gesonderte Position dieses Landes im Zusammenhang mit figürlichen Darstellungen unterstreicht.
Die westafrikanische Kunst, die in der modernen Welt als typisch afrikanisch gilt, entwickelte eine eigene, vielschichtige Formensprache. Viele Zeugnisse früheren künstlerischen Schaffens sind in diesem Gebiet aber verloren gegangen, was vor allem mit den Witterungsbedingungen zusammenhängt. So ist anzunehmen, dass es bereits seit mehreren Jahrhunderten Holzskulpturen gegeben haben muss, die heute so bekannt für afrikanische Kunst sind.
Das Schnitzhandwerk spielt nach wie vor eine große Rolle in der künstlerischen Produktion und brachte neben Holzstatuen auch feine Elfenbeinarbeiten und eindrucksvolle Masken hervor. Von den alten Kulturen haben sich beispielsweise Skulpturen der Nok, Ife oder aus Benin erhalten, die unter anderem aus Ton oder Metallen gefertigt wurden. Wesensmerkmal dieser Werke ist die nicht den realen Proportionen entsprechende Darstellung einzelner Körperteile.
Die stark abstrakt wirkenden Darstellungen von Menschen und Tieren hatten einen nicht zu unterschätzenden Einfluss auf die Entwicklung westlicher Kunst des ausgehenden 19. und beginnenden 20. Jahrhunderts. Sie sind aber, wie viele außereuropäische Kunstwerke, in ihrem kulturellen, vor allem kultischen, Kontext zu betrachten. Häufig stehen Skulpturen, ebenso wie Masken, auf der Schwelle in eine rituelle Welt und vertreten daher nicht den Anspruch, charakteristische äußere Erscheinungsmerkmale von Personen wiedergeben zu wollen. Sie stellen häufig Schutzgeister dar und haben symbolischen Charakter.
Selbst wenn die Statue nach einer real existierenden Person angefertigt wird, zum Beispiel, wenn es sich um eine Skulptur für den Ahnenkult handelt, besitzt sie keine porträthaften Züge im europäischen Sinn.
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