Afrikanischer Film

Afrikanischer Film

Den einen oder anderen bildgewaltigen Kinofilm vor afrikanischer Kulisse hat wohl jeder schon gesehen. Doch ein Film über Afrika ist in den seltensten Fällen auch ein Film aus Afrika.

Gibt es „den afrikanischen Film" überhaupt? Ja, es gibt ihn. Und er hat weit mehr Botschaft als die possierlichen Buschmänner in dem einstigen botswanischen Erfolgsstreifen "Die Götter müssen verrückt sein".

Spezifische Probleme des afrikanischen Films

Tatsächlich ist es leider so, dass Filme aus Afrika außerhalb des Kontinents kein Massenpublikum erreichen. Werke afrikanischer Regisseure werden in Amerika und Europa schlicht (noch) nicht richtig wahrgenommen.
Grund hierfür sind u. a. fehlende Strukturen auf kontinentaler Ebene. So stecken Filmbesprechung und Filmkritik in Afrika noch in den Kinderschuhen. Afrikanische Filmemacher beklagen diese Situation schon seit Jahrzehnten, doch langsam kündigt sich ein Wandel an. So ist die in Tunis gegründete Fédération africaine de la critique cinématographique (die Afrikanische Föderation der Filmkritik) mit ihrer Internetseite africiné.org Sprachrohr, Podium und Werbetafel für alle afrikanischen Filmschaffenden. Und Öffentlichkeit brauchen sie dringend, denn der afrikanische Durchschnittskonsument unterscheidet sich in seinen Sehgewohnheiten nicht allzu sehr von seinen westlichen Zeitgenossen: International erprobte Kassenknüller à la Bollywood wirken auch hier als erstklassige Publikumsmagneten.

Sich gegen die internationale Konkurrenz durchzusetzen, ist für junge afrikanische Filmemacher nicht leicht. Zumal sie durchaus ambivalente Töne anschlagen, statt sich nur in Seichtheit zu ergehen. Die jungen afrikanischen Filmemacher wollen mehr zeigen als die klassischen Gegensätze von Schwarz und Weiß, von Gut und Böse, von Arm und Reich. Sie zeigen den authentischen - den afrikanischen Blick auf Afrika. Ihre Themen sind nicht nur die Grenzen zwischen den Kulturen sondern auch die Grenzen innerhalb Afrikas, die Grenzen zwischen Dorf und Großstadt, zwischen Moderne und Tradition.

Wichtigste Vertreter des afrikanischen Filmes

Die wichtigsten Vertreter des afrikanischen Kinos sind u. a. Lionel Ngakane (Südafrika), Moustafa Alassane (Niger), Med Hondo (Mauretanien) und Ousmane Sembène sowie Paul Vierya (Senegal).
Gesamtheitlich betrachtet kommen die bemerkenswertesten Impulse der afrikanischen Filmindustrie bislang aus den französischsprachigen Staaten Westafrikas.
Nennenswert ist auch die Filmbranche in Südafrika, die beispielgebend die Kooperation mit anderen afrikanischen Ländern anstrebt. Erstes Produkt dieser Zusammenarbeit ist der Spielfilm „Kini und Adams", der vom burkinabischen Regisseur Idrissa Ouédraogos mit südafrikanischen Akteuren in Simbabwe gedreht wurde.

Aktuelle afrikanische Filme

Im Film "Nous aussi nous avons marché sur la lune" (DR. Kongo/Algerien, 2009) fliegt der Maler Muntu-wa-Bantu der Raumfähre Apollo 11 in Richtung Mond hinterher. Regie führte hier Balufu Bakupa-Kanyinda, einer der kreativsten afrikanischen Regisseure. Er war auch federführend in "Le Damier - Papa National Oyé!" (DR. Kongo, 1996), einer politische Satire auf Diktator Mobutu.

„Shirley Adams" (Südafrika, 2009), ist der hochgelobte Debutfilm von Oliver Hermanus, einem jungen südafrikanischen Regisseur. "Shirley Adams" spielt in einem Armenviertel Kapstadts und erzählt die Geschichte einer Mutter, die sich hingebungsvoll um ihren gelähmten 20-järhigen Sohn kümmert.

In der internationalen Koproduktion „Un Homme Qui Crie" (Tschad/Frankreich/Belgien, 2010) erzählt Regisseur Mahamat-Saleh Haroun vom gealterten Bademeister Adam. Das Luxushotel, in dem er arbeitet, wird von ausländischen Investoren übernommen. Adam wird durch seinen Sohn ersetzt und soll fortan als Wachmann für den Hotelparkplatz arbeiten. Hintergrund der Geschichte ist der drohende Bürgerkrieg im Lande.

Wege in die Unabhängigkeit

Bereits in den 70er Jahren wurde der rein afrikanische Filmverleih CIDC (Consortium Interafricain de Distribution Cinématographique) gegründet. Bis zu diesem Zeitpunkt stand der afrikanische Filmverleih unter europäischer Kontrolle. Die eigenverantwortliche Übernahme durch die Afrikaner selbst verbesserte die Situation der afrikanischen Filmemacher erheblich, zumindest auf nationaler Ebene.

Als Podium für den neuen afrikanischen Film hat sich in den mittlerweile 40 Jahren seines Bestehens das Filmfestival FESPACO in Ougadougou/Burkina Faso etabliert. Zum ersten mal im Jahre 1969 mit Filmen aus nur fünf afrikanischen Ländern veranstaltet, liefen im Jahre 1999 schon 150 Beiträge aus beinahe allen Ländern des Kontinents. Mehr als 400.000 Besucher strömten seinerzeit in die Vorstellungen.

Alle zwei Jahre veranstaltet, findet das nächste FESPACO Filmfestival 2011 statt.

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